systemische Therapie (DGSF) –

Aufbauweiterbildung
einjährig

Nächster Start 05.09.2025




I. Konzept

Kwerenzia bildet systemische BeraterInnen und systemische TherapeutInnen nach den Richtlinien der DGSF aus und vermittelt dabei neben dem grundlegenden systemischen Verständnis umfangreiche Methodenkenntnisse.
Unser Ziel ist es, systemische Fachleute auszubilden, die ein geschultes Wissen und Gespür für die Bedürfnisse, Gefühle und Kontexte der KlientInnen haben sowie die Zusammenhänge bzw. Muster, die bestimmte Problematiken erzeugen bzw. aufrechterhalten. Wir möchten unsere WeiterbildungsteilnehmerInnen dazu anregen, sog. Probleme als Ausdruck von Bedürfnissen und bisherige Lösungsversuche der Betroffenen zu verstehen. Besonderes Augenmerk legen wir auf eine differenzierte Auftragsklärung, weil dies unserer Erfahrung nach den Grundstein für die Wahl geeigneter Interventionen legt und die Möglichkeiten zur Selbstwirksamkeit bei den KlientInnen dadurch erhöht werden.

Neben der fundierten Vermittlung systemischer Theorie und entsprechender Methodik ist uns das praktisch orientierte Arbeiten sehr wichtig. Durch unsere Lehrtätigkeit haben wir
die Erfahrung gemacht, dass die Lernenden sehr stark vom praktischen Arbeiten (z.B. in den Live-Supervisionen) profitieren und sich dabei nochmals theoretisch vermitteltes

Wissen festigt und neu erschließt. Aus diesem Grund wird praktisches Arbeiten im Rahmen von Live-Supervisionsseminaren und Übungseinheiten ein wesentlicher Bestandteil unserer Weiterbildungen sein.
Besonders wichtig ist es uns, dass sich die Weiterbildungsteilnehmer in den ver-schiedenen Methoden ausprobieren und ihren eigenen, individuellen Beratungsstil ent-wickeln. Zu diesem Prozess möchten wir sie ermutigen und dabei unterstützen.

Für uns ist ein regelmäßiger Austausch nach den Seminaren, eine gute Feedbackkultur sowie auch ein fachlicher Austausch über systemische Themen Grundlage für unsere Zusammenarbeit sowie der Weiterentwicklung unseres systemischen Selbstverständ-nisses.


II. Zielgruppe und Zugangsvoraussetzungen


Zielgruppe:
Die Weiterbildung richtet sich an MitarbeiterInnen aus allen psychosozialen Arbeitsbereichen, z.B. aus ambulanter und stationärer Jugendhilfe, Schule, Kita, Kliniken, ASD, Jobcenter, seelsorgerischen Kontexten usw. mit einem Abschluss als systemische:r Berater:in (DGSF). Menschen mit dem Abschluss der systemischen Gesellschaft (SG) oder der DGsP reichen bitte eine Anfrage ein, aus welcher der Umfang der abgeschlossenen Weiterbildung in Stundenumfang und Inhalt erkennbar ist.
Eine multiprofessionell aufgestellte Weiterbildungsgruppe spiegelt die Realität der systemischen Arbeit wieder und bereichert inhaltlich sowie fachlich.


Zugangsvoraussetzungen:

1.  

Zugang A:

Hochschulabschluss (*) mit sozial-/humanwissenschaftlicher Ausrichtung
− und psychosoziale Praxiserfahrungen
− und erfolgreicher Abschluss einer DGSF-anerkannten Weiterbildung „Systemische
Beratung“ oder „Systemisches Coaching“ als Grundweiterbildung

oder

Zugang B:

ein qualifizierter Berufsabschluss im psychosozialen Bereich (mind. 3-jährige Berufsausbildung)
− und Berufstätigkeit im pädagogischen, medizinischen oder psychosozialen Bereich
− und erfolgreicher Abschluss einer DGSF-anerkannten Weiterbildung „Systemische Beratung“ oder „Systemisches Coaching“ als Grundweiterbildung.

(*Hochschulabschlüsse sind Bachelor-, Master- und Staatsexamensabschlüsse aller Universitäten,
Fachhochschulen und dualen Hochschulen)


2.

Möglichkeit zur Umsetzung Systemischer Therapie/Familientherapie und/oder Systemischer Beratung während der Weiterbildung


3.

Bereitschaft zur Selbsterfahrung

Ausnahmen aus anderen Berufsfeldern (Seiteneinstieg) werden evtl. nach einer Prüfung durch den Fort- und Weiterbildungsausschuss der DGSF e.V. gewährt. Hierfür ist ein persönliches Vorgespräch im Institut und ein Antrag bei DGSF e.V. (FWA), Jakordenstraße 23, 50668 Köln notwendig. Pro Weiterbildungsgang sind maximal 2 Seiteneinsteigende aufnehmbar. Die Entscheidung darüber trifft allein die Institutsleitung.

Zu beachten ist hierbei, dass nur „tatsächliche“ Berufsabschlüsse nach dem deutschen Rechtsverständbnis anerkannt werden können. Anerkennungen als „Heilpraktiker für Psychotherie“ oder als „Heilpraktiker“ nach dem HeilprG sind keine Berufsabschlüsse.


III. Weiterbildungsorganisation

Weiterbildungsstruktur:
Der Aufbaukurs startet als eigene Gruppe, wird aber mit einigen thematischen Veranstaltungen in die bestehende Weiterbildung zur/m System-, Paar- und Familientherapeuten integriert.

Seminarzeiten der zweitägigen Seminare und Supervisionsseminare:
Freitag: 09:00 – 18:15
Samstag: 09:00 – 18.15

Die dreitägigen Seminare beginnen am      

Donnerstag: 09:00 Uhr

die viertägigen Seminare beginnen am         

Mittwoch: 09:00 Uhr


IV. Weiterbildungsinhalte und Themenschwerpunkte

Kontinuierlich wiederkehrende Elemente in der Weiterbildung:
Vermittlung von theoretischen Grundlagen und Inhalten der systemischen Schulen
Selbsterfahrung
Entwicklung der individuellen Therapeutenpersönlichkeit
kontinuierliches Training von systemischen und familientherapeutischen Methoden
begleitende Supervision
Begleitung der Weiterbildungs- und Lerngruppe durch Lehrtherapeuten



1. Themenschwerpunkt „INTEGRATION DER INDIVIDUELLEN VORAUSSETZUNGEN “:

Seminar 1 : Arbeit mit Familien, Netzwerken und im Co-Setting

optional zusätzlich buchbar:

Seminar 0: Familienrekonstruktion 


2. Themenschwerpunkt „VERTIEFUNG THERAPEUTISCHER INTERVENTIONEN IN UNTERSCHIEDLICHEN KONTEXTEN“:

Seminar 2: Psychosomatik
Seminar 3: Persönlichkeitsstörungen/ Psychopathologie
Seminar 4: Arbeit mit Trauma und Embodyment

4. Themenschwerpunkt „ABSCHLUSS UND ABSCHIED“:

Seminar 5: Abschied/ Trennung/ Verlust
Seminar 6: Abschlusskolloquium

5. begleitender Themenschwerpunkt „SUPERVISION UND REFLEKTION DER EIGENEN ARBEIT“

3 Supervisionsseminare – 60 UE
Intervisionsgruppen – 50 UE
(gegenseitige Unterstützung, Erarbeitung von Themen aus den Seminaren,
 Fallbesprechungen, Selbstreflektion, Literaturarbeit)
individuelle Selbsterfahrung – 10 UE
(eigene Entwicklung, individuelle Themen, Integration von Weiterbildungsentwicklungen in das eigene Bezugssystem)

V. Abschluss  

Teilnahme und erfolgreicher Abschluss werden mit dem Zertifikat als SYSTEMISCHE(R) THERAPEUT(IN)- Kwerenzia bescheinigt. Dieses kann bei Erfüllung aller Voraussetzungen durch die DGSF zertifiziert werden.
Das Curriculum erfüllt die Bedingungen der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF).

VI. Kosten und Finanzierung

In den Weiterbildungskosten sind enthalten: Seminare (außer Familienrekonstruktion), Supervisionsseminare, Seminarunterlagen, Snacks und Getränke in den Seminaren, Zertifikate und Prüfung der Zugangsvoraussetzungen sowie Prüfung der erbrachten Leistungen während der Weiterbildung. Die Kosten für die individuell organisierten Einzelselbsterfahrungen (ca. 500,00 – 700,00 EUR) sind darin nicht enthalten. Das betrifft ebenfalls alle evtl. anfallenden Unterkunfts- und Verpflegungskosten. Das Seminar Familienrekonstruktion kostet für die TeilnehmerInnen des Aufbaukurses 375,00 EUR.

Die Kosten für die Seminare und die Supervisionsseminare belaufen sich auf 3500,00 EUR, zahlbar in Raten.

Finanzierung:
Die Möglichkeit der Förderung durch die Sächsische Aufbau-Bank (SAB) oder die Bildungsprämie ist individuell zu prüfen. Bei der Förderung durch die SAB ist zu beachten, dass der Antrag sehr rechtzeitig vor Maßnahme-Beginn erfolgen muss, um eine Förderung zu erhalten.

Und sonst noch…

Inhalt

Uns ist wichtig eine fundierte Basis zu schaffen, um mit unterschiedlichsten Kontexten und Settings arbeiten zu können. Die Arbeitsfelder unserer Teilnehmenden mit ihren spezifischen Themen bestimmen diesen Inhalt mit.

Praxis

Neben der Weiterbildung werden Praxiserfahrungen gesammelt und mit den Inhalten der Weiterbildung individuell verknüpft. Damit entsteht ein ganz spezifisches Kompetenzfeld bei unseren Teilnehmenden.

Reflexion

Ein Teil der Weiterbildung beinhaltet Praxisreflexionen und die Supervision der eigenen Arbeit. Diese Reflexion ermöglicht auch die eigene Entwicklung wahrzunehmen.

Selbstorganisation

Ein Teil der Weiterbildung wird in Form von selbstverantwortlichen Intervisionen selbst organisiert und bearbeitet. So können die Inhalte und Erfahrungen nachhaltig integriert werden.